Wie fing es an...
Die Vereinsgründung fand am 23.Juli 1948 statt
Am 22.08.1948 stellte der damalige Bürgermeister, Heinrich Wolgast, an der Erziehungsoffizier der britischen Militärregierung den Antrag, dem SCE eine sportliche Betätigung zu erlauben.
Dieser antwortete am 24. September1948 positiv und somit war der Weg frei auch in den einzelnen Fachverbänden um eine Aufnahme zu bitten. Der Handballverband erteilte unseren Handballdamen Anfang 1949 und der Fußballverband der Fußballsparte im Herbst 1949 die erforderliche Spielerlaubnis.
Zwischenzeitlich war ein Antrag beim Bürgermeister, Willi Wolgast, eingebracht worden, in dem die Gemeindevertreter aufgefordert wurden, dem neu ins Leben gerufenen Sportclub Elmenhorst einen Sportplatz zur Verfügung zu stellen.
Auf der Gemeinderatssitzung, am 23.Juni 1949, waren viele Jugendliche anwesend, um zu dokumentieren, wie notwendig doch eine solche Sportstätte sei. Die Gemeindevertretung hatte ein offenes Ohr für ihre Jugend und so wurde ein Ausschuss gebildet, der mit Herrn H. Lienau Verhandlungen über eine Platzpachtung aufnahm.
Eine Weidekoppel, die am Weg "Zur Regelstelle" lag, wurde für geeignet befunden und in Pacht genommen.
Wie fing das Fußballspielen an: Dazu erzählt und erinnert sich der Mitbegründer und Mannschaftsführer Klaus Heitmann.
Erinnerungen
an die Gründer- und Anfangsjahre des SCE (von Klaus Heitmann)
Am Ende stand das Chaos - so jedenfalls empfanden es die meisten Erwachsenen als der Krieg vorbei war. Überall war viel Leid in den Familien; die Dörfer waren vollgestopft mit Flüchtlingen, und die Versorgungslage war auf allen Gebieten denkbar schlecht.
Es war für viele Menschen ein Kampf ums Überleben. Genauso war es auch in Elmenhorst. Wir Kinder und Jugendlichen sahen darin aber auch einen neuen Anfang und eine neue Chance.
Plötzlich hatten wir neue Freunde und Bekannte. Und da Wohnraum äußerst knapp war, traf man sich in der damals noch reichlich bemessenen Freizeit auf den Straßen und freien Plätzen. Dies waren der Dorfplatz oder der Schulhof. Und irgendjemand hatte auch immer einen Ball - egal ob Gummiball, Schlagball oder Fußball -, und dann wurde gespielt.
Die Lehrer griffen die Ideen auf und förderten sie noch. Elmenhorst wurde eine Hochburg in Völkerball und Schlagball. In diesen Sportarten gab es z.B. tolle Vergleichskämpfe mit den Jugendlichen aus Fischbek. Auch Brennball wurde gespielt. Dazu tragen sich die sportlicheren Erwachsenen vornehmlich ab schönen Sommerabenden zum Faustball auf dem Schulhof.
Doch zu jeder freien Stunde und überall wurde gebolzt. Und wo immer zehn oder mehr Jugendliche zusammenkamen und ein Ball vorhanden war, wurden schnell zwei Mannschaften gewählt, und es wurde Fußball gespielt. Diese "unkontrollierte Training" wurde langsam zur festen Einrichtung und wöchentlich an mindestens zwei bis drei Abendstunden/Nachmittagen gepflegt. Richtiges Turnzeug - vor allem Schuhwerk - gab es dabei noch nicht. Seitdem kannte auch der Lehrer Kiekbusch in der Turnstunde für die Jungen nur noch Fußball. Wir Jugendlichen wussten sehr schnell, wer von uns in einer Mannschaft auf welchem Posten am besten zu gebrauchen war.
Und im Sommer 1947 war es wirklich soweit, dass eine Elmenhorster Jugend-Straßenmannschaft nach Bargfeld fuhr und dort gegen eine Vereinsmannschaft spielte. Das Spielergebnis habe ich vergessen, doch weiß ich noch genau, dass meine geliehenen Fußballschuhe viel zu klein waren und ich mit zwei tiefblauen Zehen und Blasen an den Hacken nach Hause humpelte.
Diese ersten sportlichen Aktivitäten waren aber Grund genug, dass einige besonnene und weitsichtige, vielleicht auch einflussreiche Bürger Elmenhorsts - allen voran die Lehrer Hammer, Kiekbusch und Rehkopf- sich Gedanken machten, wie man die sportlichen Aktivitäten der Jugend und der jüngeren Erwachsenen weiter stärker fördern und institutionalisieren könnte.
So kam es sicherlich nach vielen - zunächst internen - Gesprächen und Verhandlungen im Jahre 1948 zur Gründungsversammlung des Sportvereins.
Nach meiner Erinnerung - ich war damals 14 Jahre alt - fand die Gründungsversammlung schon in der Gastwirtschaft Steffen statt, die dann auch zum Vereinslokal bestimmt wurde.
Es wurde der Namen "Sportclub Elmenhorst (SCE)" sowie die Vereinsfarben (rot-blau) festgelegt, und es wurden Vorschläge für das Emblem, das Vereinswappen, erbeten.